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Home » Interviews » Thomas Kunst der Braumeister der Ratsherrn Brauerei im Interview

Thomas Kunst der Braumeister der Ratsherrn Brauerei im Interview





Von: Micha  Tags: Bier,Brauerei,Interview  Verfasst am:  Mai 6, 2012  |  2 Kommentare


Über Thomas Kunst

Der zweifache Familienvater ist 1965 in Bremen geboren und hat das Handwerk des Brauers und Mälzers „von der Pike auf“ gelernt. Nach seinem Studium zum Diplom-Braumeister avancierte er in einer Bremer Großbrauerei zum Vertreter des Ersten Braumeisters. Danach war er zuständig für die Qualitätssicherung der deutschen Anheuser-Busch InBev Standorte. Seit 2010 ist er verantwortlich für die Rezeptur und den Geschmack der Ratsherrn Craft Beer-Sorten.

Als ich gelesen habe das die Ratsherrn Brauerei sich offen zum Craft-Beer-Konzept stellt, dachte ich „WOW das ist mutig!“… denn einer der keine Fachzeitschriften, Bierblog o.ä. liest und nicht in der Bierbranche arbeitet, wird wenig mit dem Begriff Craft Beer anfangen können. Warum steht ihr so offen dazu und wie habt ihr vor das den Leuten näher zu bringen?

„Craft“ heißt übersetzt Handwerk und bedeutet für mich, als Brauer, als Handwerker, mich nicht mit dem Einheitsgeschmack der Mainstream-Biere zufrieden zu geben. Craft Beer ist mehr: Intensive Geschmacksvielfalt und mehr Lust an einzigartigen, charaktervollen Sorten. Dies spricht mir direkt aus dem Herzen und ich denke, dass es der Traum eines jeden Brauers ist, seiner Kreativität freien Lauf lassen zu können und auch mal etwas Neues, vielleicht auch Verrücktes, auszuprobieren. Hinter Craft Beer stecken experimentierfreudige, engagierte und kreative Köpfe. Braumeister, die historische Biersorten neu interpretieren und mit besonderen Zutaten und Rezepturen eigene Marken einführen. Wir haben uns intensiv mit der Hamburger Braugeschichte befasst und sind dabei auf so viele interessante Dinge gestoßen, die uns einfach inspiriert und fasziniert haben. Diese wollen wir aufgreifen und wieder ins Bewusstsein der Hamburger Bierliebhaber rufen.
Wie wir das machen wollen? – Sie haben Recht, der Begriff „Craft Beer“ ist in Deutschland leider noch kein Begriff für Jedermann. Wir nehmen diese Herausforderung jedoch gerne an. Wir laden die Menschen zu uns in die Brauerei ein, bieten demnächst Bierschulungen und Biertastings an und können über spannende Geschichten aus einer fast 1.000-jährigen Hamburger Biertradition berichten, die jeden Bierliebhaber begeistern werden. Auf unserem Gelände wird Ende September ein Craft Beer Festival stattfinden. Dort wird sich die noch junge deutsche Craft Beer-Szene treffen und es werden befreundete Braumeister aus dem In- und Ausland zu Besuch sein. Die Besucher erwartet ein etwas anderes Bierfestival, das Bierfreunde und Musikliebhaber gleichermaßen begeistern wird und natürlich kann jede Menge Craft Beer probiert werden.

Wie bist du zur Ratsherrn Brauerei gekommen?
Über eine Anzeige in der „Brauwelt“: „Projektingenieur gesucht“.

Die Ratsherrn Brauerei gehört ja zur Nordmann Unternehmensgruppe und diese ist einer der größten Getränkegroßhändler in Deutschland und der Größte in Norddeutschland. Der Berufsverband der Craft Breweries in den USA definiert eine Craft Brewery als „Klein, unabhängig und traditionell“.
Passt so was denn zusammen? „Klein, unabhängig und traditionell“ und dann so ein großes Unternehmen wie die Nordmann Unternehmensgruppe?
Wir sind klein, unabhängig, traditionell und arbeiten im Schanzenviertel und damit im Herzen der Freien und Hansestadt Hamburg.
– Unser Team umfasst nur neun Mitarbeiter und wir haben sehr kurze Entscheidungswege. Wenn Sie die Größe der Nordmann Gruppe ansprechen, dann heisst es nicht, dass ich in Strukturen einer AG über Wochen auf Entscheidungen warten muss, sondern über einen direkten Draht zu Oliver Nordmann meinen Beruf als Braumeister ausüben kann.
– Unabhängig bedeutet für uns, dass wir uns im Gegensatz zu anderen großen Industriebrauereien dem Konkurrenzgedanken entziehen. Wir definieren uns einzig und allein über das Produkt und daran wollen wir gemessen werden. Es geht um Geschmack und um die Entstehung dieses uralten Nahrungsmittels.
– Tradition ist uns wichtig: Hamburg und Bier, das hat Tradition. Schon im 12. Jahrhundert wurde die Hafenstadt als „Brauhaus der Hanse“ bezeichnet. Die Verbindung zu Hamburg hat auch Ratsherrn nie verloren. Ende der 1970er Jahre war es das meistverkaufte Premium-Pils der Hansestadt, jetzt präsentiert sich der Ratsherr mitten im Leben in neuem Gewand. In den Schanzen-Höfen, genauer gesagt in den historischen Viehhallen des Alten Schlachthofes, entsteht unsere neue Braumanufaktur. Hier verschmilzt denkmalgeschützte Architektur mit modernen Elementen und traditionelles Brauhandwerk mit moderner Technik.

Euer Leitsatz bei euren Bieren ist „Traditionelle Rezepturen werden mit außergewöhnlichen Geschmacksideen“, welche außergewöhnliche Geschmackidee steckt denn im Ratsherrn Pilsner? Hebt es sich von anderen Bieren nach Pilsner Brauart ab?
Das Ratsherrn Pilsener ist meine Kreation und es ist nicht einfach, sich mit der Sorte zu differenzieren. Insgesamt verwenden wir vier verschiedene Hopfensorten (Herkules, Tradition, Select, Saphir), die unserem Bier eine britzelnde Spritzigkeit mit einem Hauch von Zitrus verleihen. Dazu kommt unser weiches Brauwasser aus der Nordheide, das sich für die untergärige Pilsener Brauart besonders gut eignet. Die Verarbeitung aller hochwertigen Rohstoffe, die wir nutzen, wird besonders schonend und ausgewogen sein.

Pale Ale und Rotbier stehen noch auf eurer Sortimentsliste. Wann wird es diese 2 Biere denn geben? Ist noch etwas geplant? Und was würdest du brauen?
Ratsherrn Pale Ale und Ratsherrn Rotbier werden ab Juli 2012 auf dem Markt und in der Gastronomie erhältlich sein.
Bis März 2013 werden weitere spannende Sorten folgen. In den kommenden Jahren wollen wir die Vielfalt an Biersorten weiterentwickeln. Welche Biere wir in den kommenden Monaten brauen werden, möchte ich noch nicht verraten. Jedoch kann ich jetzt schon sagen, dass einige Überraschungen dabei sein werden und es spannend und lecker sein wird.

Ich hab mich schlau gemacht und erfahren das ihr auch Besuchern die Möglichkeit bietet ihr eigenes Bier nach ihren Geschmacksvorstellungen zu brauen. Das hört sich nach ’nem stressigen Arbeitstag an. Hast du überhaupt großartig Zeit für die Besucher? Bist du nicht hauptsächlich mit dem Brauen beschäftigt?
Genau. Im letzten Quartal dieses Jahres wird unsere kleine Anlage in Betrieb genommen. Mit dieser Anlage ist es möglich, kleine, maximal 5 hl große Sude anzusetzen. Unsere kleine Anlage macht auch das „Public Brewing“ möglich.
Was das ist? Ganz einfach: Hier können demnächst Bier-Fans mit unseren Braumeistern ihre eigenen Sorten brauen und in eigenen Flaschen abfüllen lassen. Wir sind aktuell dabei, das Konzept der Micro-Anlage zu finalisieren und planen dafür auch eine Küche, um das Thema Food Pairing zu intensivieren.

Wann beginnt dein Tag und wie schaut er aus?
Mein Tag beginnt früh morgens um 4 Uhr. Aufstehen, fertig machen und los geht’s von Verden nach Hamburg. Um 6 Uhr bin ich dann in der Brauerei und mache den ersten Kontrollgang. Danach starte ich die Produktion, setze also den Sud an. Nach der Gärkontrolle kümmere ich mich meist um die Vorbereitung der Hefeernte oder der Filtration. Gegen Mittag werden dann die Tanks gereinigt, so können am frühen Nachmittag die ersten Proben analysiert werden. Kurz vor Feierabend findet dann die Grundreinigung statt, sodass ich mich um 18 Uhr wieder auf den Heimweg machen kann.

Bei Euch startet im September das erste deutsche Craft Beer Festival… jetzt bin ich natürlich neugierig. Was erwartet den Besucher? Was wird deine Aufgabe beim Festival sein (außer Bier verkosten)?
Das Craft Beer Festival, das im September 2012 stattfinden wird, ist das erste seiner Art in Hamburg. Ich stehe bereits in Kontakt mit einigen befreundeten Braumeistern, denn obwohl das finale Konzept noch nicht steht, gibt es schon eine Menge Interessenten, die ihr Bier bei uns präsentieren wollen.
Auf dem Festival können dann alle Besucher leckere Craft Biere aus aller Welt probieren und verschiedenste Geschmäcker entdecken.
Ich persönlich werde mich natürlich um die Verkostung unserer Ratsherrn Sorten kümmern und den Besuchern die Verbindung von Ratsherrn mit der Hamburger Braugeschichte näher bringen. Da, wie gesagt, unser Konzept noch nicht final ist, kann ich an dieser Stelle nur sagen, dass Du sehr gespannt sein kannst und dass es einige Überraschungen geben wird.

 

 

Copyright H. Angerer

Na da sind wir gespannt. Vielen Dank Thomas.

 

www.ratsherrn.de
Facebook: Ratsherrn Brauerei

 

Titelfoto: Copyright Hoch Zwei Fotoagentur

 

 

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2 Kommentare

Sven Yarza

Was ist denn aus Ratsherrn geworden?
Ratsherrn war ein konkurrenzfähiges Pils mit eigener Rezeptur, und jetzt ist plötzlich alles anders, und dann auch noch nach Amerikanischem Vorbild! Fürchterlich.
Ich glaube Beck’s hat uns einen Bremer nach Hamburg geschickt, um einen Konkurrenten auszuschalten.

Reply

Ratsherrn Rotbier aus Hamburg im Test

[…] Nach langer Vorgeschichte hat uns nun das erste Bier aus der “craftbbeer” Reihe der Ratsherrn Brauerei aus Hamburg erreicht. Wir hatten ja schon berichtet über die neuen Wege der Ratsherrn Brauerei aus Hamburg. Auch hatten wir schon Thomas Kunst den Braumeister der Ratsherrn Brauerei im Interview. […]

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