Im zweiten Halbjahr 2012 hat man so richtig gemerkt wie in Deutschland die „besonderen Biere“ nach vorne kamen. An jeder Ecke sind Biere in 0,75l Flaschen abgefüllt und verkorkt worden. Und der Trend geht weiter…

Jenseits des Weißwurstäquators in Sachsen, hat sich am äußersten Rand Deutschlands die Braumanufaktur Landskron auch an einem „Gourmetbier“, wie sie es nennen, probiert.

Ein Spezialbier, das Landskron EDITION No1, ein mit Whisky-Malz eingebrautes Starkbier mit einem Alkoholgehalt von 8%  und einer Stammwürze von 21%… 

Landskron schon mal gehört? Nun wie gesagt die Brauerei befindet sich am östlichsten Rand Deutschlands in Görlitz, nur einen Steinwurf von der polnischen Grenze entfernt. Und ist eigentlich schon relativ groß, der Ausstoß liegt bei circa 165.000 Hektoliter. Von 2003 bis 2006 gehörte diese Brauerei noch zur Holsten-Gruppe.

Seit 2006 ist die Brauerei wieder privater Hand und im Stiftungseigentum der Familienstiftung des Ehepaares Heidrun und Dr. Rolf Lohbeck. Aber zurück zum Bier…

Whisky-Malz! Anfangs dachte ich mir was soll daran besonders sein, in Franken haben wir auch Biere mit Whisky-Malz die normal im Sortiment verkauft werden und nicht als besondere Gourmetbiere beworben werden. Nun was ist also das Besondere an diesem Bier? Unterscheidet es sich von den Bieren in unserer fränkischen Gegend die mit Whisky-Malz gebraut werden. Das kann mir nur der Geschmack verraten!

Der Schaum zeigt sich im Glas feinporig und cremig, aber allerdings nicht so standfest. Die Farbe des Bieres ist zinnoberrot mit einer leichten Trübung.

Beim Riechen merke ich den Unterschied zwischen den mir bekannten mit Whiskey-Malz gebrauten Bieren. Es riecht sehr fruchtig beerig, ein Duft von Erdbeeren mit Vanille und vielleicht einem winzigen Hauch von Rauch.

Erster Schluck: Ja schmeckt durchaus besonders…

Der Antrunk zeigt intensiv fruchtige Noten. Der Erdbeeraroma bestätigt sich im Mund. Eine feine Säure ist präsent und harmoniert gut zu den Erdbeernuancen. Sehr gut im Hintergrund versteckt meine ich ein paar rauchige Noten zu schmecken. Irgendwie erinnert es mich an eingelegte Erdbeeren (Stichwort: Rumtopf).

Ein schöner angenehmer Vanilleton schlängelt sich die ganze Zeit mit durch. Erinnert ganz mild an Whiskey… geht aber für mich nicht in die Richtung Torf, sondern in eine leichte süßlich holzige Bourbonrichtung.

Wunderbare Karamellnoten zeigen sich in der Mitte kommen aber nicht so richtig gegen die intensiven beerigen Noten an.

Im Mund ist das Landskron Edition No1 cremig und weich… Finde, dass die alkoholische Stärke gar nicht so immens intensiv wirkt. Es wirkt wesentlich leichter als 8%

Sehr feinherb, etwas hölzern und mit Hauch von Vanille so geht in den Abgang rein. Die beerige Süsse finde ich persönlich fast schon zu präsent, ein Tick weniger würde dem Bier gut tun.
Es bleibt ein süßer Geschmack auf der Zunge zurück

Resümee: eigentlich gut… es ist was anderes… a bisserl weniger Süße würde mir persönlich besser liegen. Aber bitte weitermachen mit solchen Bieren.

www.landskron.de

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