In der zweiten Biersommelier-Woche ging es mit versammelter Mannschaft zur Brauereibesichtigung bei „Zum Löwenbräu“ und anschließend zum legendären Felsenkeller. Und da kam doch tatsächlich David Hertl vorbei. Davids Hobby und Beruf ist die Leidenschaft zum Bier und so arbeitet der frischgebackene Braumeister hauptberuflich als Brauer bei „Zum Löwenbräu“ und betreibt nebenbei sein Hobby… die Braumanufaktur Hertl in Thüngfeld bei Schlüsselfeld (Lk Bamberg / Oberfranken).

Dort werden nicht ganz alltägliche Biere gebraut, IPA, Whiskeybock uvm. Und die ganze Familie hilft mit… die Mutter tackert die Etiketten abends beim Fernsehen zusammen und kümmert sich ums Essen bei Brauevents in der Braumanufaktur. So kommen rund um die 40 hl pro Jahr zusammen.

Und lauscht man dem jungen Braumeister, so sind die Euphorie und die Leidenschaft deutlich spürbar. Am Ende des Abends gab es dann noch ein kleines Leckerli für mich… sein IPA. Und die Flasche hatte noch nen weiten Weg vor sich… von Adelsdorf über Bamberg nach Coburg, aber zum Glück hat der Bügelverschluss gehalten.

Zurück zum IPA… an Hopfen wurde aus USA Cascade, Amarillo und Citra und aus Neuseeland wurde Green Bullet, Dr. RUDI und Kohatu verwendet. Um die 60 Bittereinheiten kommen so zusammen und es hat 7 % Alc. vol.

Im Glas schon mal nicht ohne… toller cremiger Schaum und über die Stabilität muss man auch nicht meckern. Die Farbe ist aufgrund der starken Trübung nur schwer zu erkennen, gegen das Licht schimmert das IPA für mich in Kupfer bis Bernstein. Die Hopfenaromatik in der Nase ist sehr intensiv, geht deutlich in Richtung Citrus, dazu Kräuternoten eingebettet im Hauch von Orangenschale. Ab und zu dringen leichte grasige Noten durch.

Erster Schluck: Nicht schlecht Herr Specht… das bleibt in Erinnerung.

Die Hopfenaromatik anfangs beim Riechen bestätigt sich im gesamten Flavour.

Citrusherbe ist sofort präsent im Mund und belegt den kompletten Mundraum. Ein recht dominantes IPA mit der leichten Rezenz, ein sehr weiches fast cremiges Mundgefühl. Kräuteraromen, Orangenschale und Citrusaroma im Zusammenspiel während des gesamten Schlucks, ab und an würde ich sagen das eine sehr dezente Litschinote mit ins Boot hüpft. Honignoten und Karamellnoten sind auch recht prägnant, kommen aber gegen diese intensive Hopfenaromtik nicht so recht zur Geltung und wirken nur im Zusammenspiel. Im Abgang eine leichte pfeffrige Note mit einer moderaten Adstringenz. Ein intensives Aroma von Orangenschalen  legt sich auf die Zunge und lässt das Herz eines jeden IPA-Liebhabers höher schlagen.

Markantes und einprägsames IPA, das definitiv nach mehr schreit!

www.facebook.com/BraumanufakturHertl

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