Nun die Reihe der zu testenden Biere wird immer länger und so haben wir uns nach Progusta von Braufactum noch das neue zweite Bier aus der Edelbierreihe Pyraser Herzblut von der Pyraser Landbrauerei vorgenommen. Den Old Woodford Ultra mit 8,3% und 18,6% Stammwürze.

Hier wurde der Doppelbock Pyraser Ultra mit einem Eichefass in dem Bourbon lagerte, sagen wir vermählt. Den Pyraser Ultra kenne ich leider noch nicht, kann also nichts darüber sagen wie die Lagerung den Geschmack veränderte.

So dann ab damit ins Glas… Schaum ist mittelporig, stabil und haftet wunderbar am Glas.

Die Farbe ist rötlich, kupfern…

Beim Geruch merkt man schon, dass wohl etwas süßer werden könnte. Es strömen ganz intensive Vanillearomen in die Nase, zusammen mit holzigen Nuancen. Erinnert an Marzipan…. und dazu leichte Karamell- und Kirschnoten. Denke das wird ebenfalls ein sehr komplexes Gebräu.

Erster Schluck: Erweckt bei mir einen süßlicheren Eindruck als ich gedacht habe.

Man merkt sofort ein sehr markantes Geschmackprofil, Malz- und Vanillenoten im schönen Wechselspiel. Auch die Kirschnoten kann man durchaus schmecken. Der süßlich malzige Eindruck zieht sich durch das ganz Bier. In der Mitte kommen wunderbar die Karamell- und Schokoladennoten durch. Je wärmer der Old Woodford Ultra wird desto intensiver werden auch die Aromen, mit zunehmender Temperatur ging es eher in die Schokoladen-  als in die Karamellrichtung. Leichte holzige Hintergrundnoten die mit dem Vanillearoma zusammen wirken, lassen an einen etwas milderen Bourbon erinnern. Ich finde, dass man im Abgang sogar leichte nussige Aromen schmecken kann. Erinnert auch etwas an Haselnuss.

Ein Bier für einen besonderen Anlass und das zu einem besonderen Essen passt.

Ich kann mir dieses edle Bier sehr gut vorstellen zu einem Schokoladenkuchen oder einer Mousse. Perfekte Situation ist denke ich, nach der Weihnachtsgans zur Nachspeise und danach ein kleines Schläfchen und die Welt ist perfekt.

Horscht:

Nun kommen wir zum zweiten Teil unseres Marathon-Tests, mal erst die Gläser und den Mund von dem Extremhopfengeschmack des Progusta Harvest Edition 2012. Die Birne ist noch ganz gut beinander, die Mundhöhle hat wieder die Geschmacksnerven normalisiert, und schon geht’s mit dem nächsten Hammer los.

Die Flasche des Old Woodford Ultra ist einfach der Hammer, Michael findet sie zu dunkel, doch mich kleinen Hobby-Vampir spricht die Flasche sehr an. In den Farben Rot/Schwarz gehalten mit leicht goldiger Verzierung, einfach nur geil, es kommt mir vor als habe ich eine Flasche vor mir stehen, die zur Entstehung des Reinheitsgebotes abgefüllt wurde.

So rötlich wie die Flasche verziert ist, ist auch der Inhalt, ich bekomme Blutgelüste, lang her, dass ich um die Häuser zog um die nächste Jungfrau, ach nee, das war was anderes. Also rötlich/bernsteinfarben liegt’s da, der Schaum passt auch. Es ist ein auf Bourbon–Eiche gereifter Doppelbock mit satten 8,3 %, mal sehen wie der Abend heute endet, ich seh den Bierkönig „noch“ nicht doppelt. Der erste Schluck haut mich fast um, uff ist das stark und vor allem süß.

Der Bourbongeschmack kommt voll durch, ich mags ja süßlich, doch das ist fast etwas zu viel. Da machen sich Geschmäcker breit, das kann man kaum beschreiben. Ich schwanke zwischen flüssiger Rumkugel / Schnapstorte und Omas Eierlikörtorte, die sie damals mit diversen anderen Schnäpsen noch bereicherte, den Kuchen mussten wir meist fertigstellen, weil sie ja immer testen musste, ob das Zeugs noch gut war, was sie da alles reinkippte. Ein Kuchen und die ganze Familie sang nur noch schmutzige Lieder.

Also Leute, ich kann mich nicht entscheiden, ob mir das wirklich schmeckt, es ist auf jeden Fall eine Bereicherung, einen Versuch wert und ein Bierkenner muss es einfach mal probiert haben, das bekommt man nicht alle Tage. Ideal zum Nachtisch würde ich sagen, somit wieder eine Zeit sinnvoll ausgefüllt.

Es war mir eine Ehre, bis bald euer Vollhorst.

www.pyraser.de

www.pyraser-herzblut.de

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Bier bestellen? Klar!

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